23. Oktober 2016, 23:03 |
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Wer bin ich ? Und wo? |
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Mama sein veraendert alles. Das ist einem schon von Anfang an bewusst.
Eine liebe Arbeitskollegin sagte mal zu mir "mit Kindern ist es anders schoen". Ich habe jetzt erst wirklich verstanden, was sie damit sagen wollte. Ja, manchmal stehe ich mir selbst im Weg. Wenn ich nicht so "gluckig" waere und nicht diesen Anspruch an mich selbst haette, waere eventuell alles leichter. Aber ich habe eben diesen Anspruch an mich und ich bin nun mal Gluckig. Damit versuche ich mich gerade auseinanderzusetzen. Die Maus ist nun ein Jahr alt. Seither habe ich all meine Zeit und Aufmerksamkeit auf sie gerichtet. Meine Welt dreht sich nur noch um sie. Aber ich wollte das so. Sie ist mein Ein und Alles und die Babyzeit so kurz. Sie soll es toll haben. Ich moechte alles "richtig" machen (dabei kann man nie alles richtig machen) . Ich war seit einem Jahr nicht mehr mit Freunden feiern (muss ich ehrlich gesagt auch nicht haben), liege abends oft schon um 8 im Bett, weil es mir zu doof ist noch etwas anzufangen, da ich schon bald wieder zu ihr sollte (sie schlaeft recht unruhig) und war nicht einen Tag ohne sie (das haette ich nie gewollt). Ich bringe sie seit einem Jahr jeden Abend ins Bett, bis auf wenige Ausnahmen. Gut, vielleicht auch meine Schuld aber mit Papa will sie nicht immer so recht und ich kann es nicht ertragen sie so weinen zu hoeren. Wenn ich doch da bin. Und sie braucht mich doch. (so meine Gedanken). Ausserdem stille ich nachts noch. Da kann ich doch nicht einfach weg. Und ihr Vertrauen moechte ich auch nicht brechen. Viel zu gross meine Angst es koennte unserer Beziehung schaden. (ich weiss , quatsch aber so doofe Dinge kommen mir eben in den Sinn). Eigentlich weiss ich das alles und weiss auch, dass es total uebertrieben ist. Aber trotzdem. Irgendwie moechte ich das so. Und ich verstehe auch, dass einige das nicht nachvollziehen koennen. Manchmal kann ich es selbst nicht verstehen. Und doch suchen mich in letzter Zeit haeufig die Gedanken auf : "Wer bin ich eigentlich ? Was moechte ich ? Was mache ich gerne ? Was macht mich aus ?" Moeglicherweise normal nach einer Geburt, in einer neuen Rolle. Das Leben komplett umgekrempelt. Vielleicht aber auch , weil ich mich so sehr meiner Mutterpflichten geschuldet fuehle. Ich weiss es nicht. Ich mache das alles unendlich gerne, keine Frage. Ich liebe meine Tochter aus vollstem Herzen und koennte mir nichts anderes mehr vorstellen. Sie lachen zu sehen ist fuer mich das schoenste auf der Welt. Und doch die Frage : Wo bleibe ich ? Vielleicht muss ich mich erst einmal wieder selbst finden. In meiner neuen Rolle in meinem Leben. Mich zurecht finden. Vielleicht hat das einfach etwas laenger gebraucht. Ich muss den Weg zu mir finden. Nur so kann ich herausfinden , wer ich bin, was ich mag und vor allem was ich moechte. Gerade auch unabhaengig der Stimmen um mich herum. Die einem versuchen einzureden sie haetten die beste Loesung fuer alle Probleme. Die sich super mit allem auskennen. Und die zum Teil 0 Verstaendnis aufbringen koennen. Auch wenn ich eine Uebermutter bin, so ist es doch meine Entscheidung und ich bin der Meinung auch diese sollte akzeptiert werden. Jedes Kind ist anders und so sind es auch deren Mamis. Auch fuer diese sollte man Verstaendnis aufbringen. Ich lasse mich vielleicht zu sehr von meinen Gefuehlen leiten. Aber ich hoffe, dass es sich lohnt. Den Weg zu meinem neuen Ich, den muss ich selbst finden. Da kann mir vermutlich niemand helfen ausser der Zeit. Und ich bin mir sicher, dass wenn ich diesen Weg und somit auch mich gefunden habe, dann wird mir bewusst werden, dass dieser Weg fuer uns der Richtige war und ist und ich zu meinen Ueberzeugungen und Werten stehen sollte. Das muss ich unbedingt noch lernen. |
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